Internationale Gangpferdevereinigung IGV e.V.
  • Adressen
  • Sport
  • Mitgliedschaft
  • Gangpferde
  • Ausbildung
  • IGV-Broschüre
    		•

     

    Aegidienberger    

    Foto: Fred Langwagen
      Ursprungsland
      Entwicklung der Rasse
      Bestand / Verbreitung
      Rasse-Beschreibung
      Gangarten
      Gebäude / Erscheinung
      Interieur
      Verwendung
      Neue Wege der Zucht

    Ursprungsland
    Deutschland, Ursprung der Rasse beim Gestüt Aegidienberg.

    Entwicklung der Rasse
    Der Aegidienberger entstand auf dem rheinischen Gestüt Aegidienberg in den 80er Jahren aus der Idee von Walter Feldmann sen., einen in seiner Robustheit an das Islandpferd angelehnten, aber eleganteren und größeren Tölter zu züchten.
    Unterstützt durch das Rheinische Pferdestammbuch (Dr. Dohn) und das Institut für Tierzuchtwissenschaften der Universität Bonn (Prof. Dr. Schmitten) entstand die Rasse Aegidienberger über eine 5/8-Kreuzung aus Islandpferd und Paso Peruano.
    Die erste Kreuzungsgeneration (F1) wird in der nächsten Stufe mit einem reinen Islandpferd rückgekreuzt. Es entsteht die R1-Generation. In der folgenden Stufe werden die F1- und die R1-Produkte angepaart; daraus entsteht das Endprodukt. Der Aegidienberger führt also 5/8 isländisches und 3/8 peruanisches Blut in sich.
    Stammhengste der Aegidienberger Zucht sind die Islandhengste "Vördur frá Kyrholti" und dessen Sohn "Hrafn von Aegidienberg" sowie der Paso Peruano-Hengst "El Paso", der auf den erfolgreichen Hengst "Mercurio" zurückgeht.
    In den Zuchtstätten der Aegidienberger finden sich heute Pferde der verschiedenen Kreuzungsstufen. Ein bedeutender Paso Peruano-Hengst in der gegenwärtigen Aegidienberger Zucht ist der Schimmelhengst "Soberbio MOH".

    Bestand / Verbreitung
    Die Population beläuft sich auf rund 600 Tiere. Schwerpunkt der Zucht ist das Rheinland; der Aegidienberger ist inzwischen jedoch in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland, besonders in Österreich verbreitet.
    Der Aegidienberger ist offiziell vom Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft (MURL) seit 1994 als eigenständige Rasse anerkannt; die Tiere werden beim Rheinischen Pferdestammbuch und auch bei anderen Zuchtverbänden unter dieser Bezeichnung eingetragen.

    Rassebeschreibung
    Der Aegidienberger hat über das Paso-Blut eine hohe Hitzetoleranz und daher eine große Robustheit in den Sommermonaten. Bedingt durch das isländische Blut bildet sich in den Wintermonaten ein genügend dichtes Fell, um in der Robusthaltung gehalten werden zu können, das Fell ist aber nicht so übermäßig dick, daß es beim Reiten im Winter zu Leistungseinbußen kommt.

    Gangarten
    Tölt: Bei den Aegidienbergern wird ein breites Gangartenspektrum, vom "Nur-Tölter" bis hin zum Fünfgänger akzeptiert. Am häufigsten kommen jedoch Viergänger mit gut ausgeprägtem Tölt vor. Gewünscht wird ein taktklarer Naturtölt mit hohen, weiten Bewegungen und Tempovariationen.
    Schritt: Übliche Beurteilungskriterien; besonders akzentuierter, dabei wenig raumgreifender Schritt ist akzeptiert.
    Trab: Übliche Beurteilungskriterien bei hohen weiten Bewegungen.
    Galopp: Bergaufgalopp, Dreitakt; leichter Vierschlag akzeptiert.
    Rennpaß: Kein Zuchtziel, aber manchmal vorhanden.
    Die Bewertung erfolgt wie beim Isländer.

    Gebäudebeurteilung / Erscheinung
    Zuchtziel ist ein mittelgroßes, korrektes und starkes Reitpferd, widerstandsfähig und ausdauernd, mit genügend Adel und genetisch fest verankertem Tölt.
    Stockmaß: ca. 1,40 m - 1,50 m.
    Alle Farben und Abzeichen sind erlaubt.
    Kopf: Gewünscht wird ein ausdrucksvoller, eher edler Kopf.
    Hals: Hoch aufgerichtet mit guter Selbsthaltung.
    Rücken: Harmonisch, gut geschwungene Rückenlinie.
    Hinterhand: Typische Gangpferdekruppe, jedoch nicht zu steil gewinkelt.
    Gliedmaßen: Korrekt, trocken, möglichst stabil.
    Hufe: Normal, gute Qualität und Form sind gewünscht.

    Interieur
    Leichtrittiger Tölter mit viel Nerv.

    Verwendung
    Sport, spezielle Prüfungen:
    Der Aegidienberger ist ein hervorragendes Turnierpferd. Er kann eingesetzt werden für spezielle Gangprüfungen nach dem IGV-Reglement. Besonders häufig starten Aegidienberger im Viergang, in den Naturtölt- und den Sportklassen.
    Freizeit:
    Der Aegidienberger ist aufgrund seiner Umgänglichkeit und seiner Eignung für die Robusthaltung ein hervorragendes Freizeit- und Familienpferd.

    Neue Wege der Zucht
    Nähere Informationen zu den neuen Wegen der Aegidienbergerzucht als PDF-Download : > Neuer Rasseprospekt
     
    Somero unter Marie Wendel
    (Fotos: Ricarda Bausch)