Internationale Gangpferdevereinigung IGV e.V.
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    Töltende Traber    

    Ursprungsland

    Der Töltende Traber ist eine in Deutschland gezogene und beheimatete Rasse, die jedoch zum größten Teil vom amerikanischen Standardbred abstammt.


    Entwicklung der Rasse

    Ende des 18. Jahrhunderts begann Graf Orlow ein Pferd zu züchten, das nicht nur über eine gute Trabveranlagung, sondern auch über Schnelligkeit, Ausdauer und Härte verfügte. Aus seinen Anpaarungsversuchen entstammt der Hengst Bars I, der Stammvater der Orlow-Traber wurde. In Amerika begann die Traberzucht Anfang des 19. Jahrhunderts. Zuchtziel waren Schnelligkeit und Trab- beziehungsweise Paßveranlagung; es handelte sich um reine Leistungszucht. Grundlage dieser Standardbred-Zucht waren stark gangveranlagte Stuten und Vollbluthengste, einen großen Einfluß hatte der Narranganset Pacer.
    Auch in Frankreich entwickelte sich eine Traberzucht; auf Schnelligkeit wird hier aber erst seit rund 30 Jahren gezüchtet. In Deutschland begann die Traberzucht 1850. Zuchtgrundlage waren hauptsächlich amerikanische Standardbreds. Ca. 80 % dieser Standardbreds verfügen über Töltveranlagung, seit 1996 werden Traber als Töltende Traber gezüchtet und zum Beispiel im Rheinischen Pferdestammbuch eingetragen.


    Bestand / Verbreitung

    USA und Europa. Es gibt wahrscheinlich einige tausend Töltende Traber; die genaue Zahl läßt sich wegen der großen Zahl der versteckten Tölter bei den Renntrabern nur schwer feststellen.

    Rassebeschreibung / Gangarten
    Es kommen Vier- und Fünfgänger vor. Gewünscht sind in allen Gangarten Schwung und Raumgriff.
    Schritt: Taktklar, energisch und raumgreifend.
    Tölt: Locker, raumgreifend, in allen Varianten. Es wird keine übertriebene Aktion auf Kosten des Raumgriffs erwünscht, jedoch sollte ein Pferd mit mehr Aktion bei gleichem Raumgriff höher beurteilt werden. Es sind Verschiebungen zum Walk oder Foxtrott möglich; langsamer Paß ist unerwünscht.
    Trab: Taktklar und schwungvoll.
    Galopp: Bequem, bergauf, teilweise Vierschlaggalopp.
    Rennpaß: Kein Zuchtziel, aber öfters vorhanden.


    Video


    Gebäudebeurteilung / Erscheinung

    Blutbeeinflußter Reitpferdetyp. Da bisher nur auf Leistung gezüchtet wurde, kein einheitliches Exterieur. Häufig vorkommende Farben sind Braune, Schwarzbraune und Rappen.
    Stockmaß: 1,48 m bis 1,65 m.
    Kopf: Edler Kopf mit geradem Profil, relativ große Ohren.
    Hals: Mittellang, gut angesetzt und gut geformt.
    Rücken: Kurz bis mittellang, gut geschlossen, leichtes Überbautsein wird toleriert.
    Kruppe: Oft abfallend mit tiefem Schweifansatz.
    Gliedmaßen/Gelenke: Eher leichtes Fundament mit trockenen Gliedmaßen und Gelenken; oft steil gestellt. Die Hinterhand ist kräftig und gut bemuskelt.
    Hufe: Relativ klein, gut geformt.


    Interieur

    Leistungsbereite, temperamentvolle, leichtrittige Pferde mit umkompliziertem, menschenbezogenem Wesen.


    Verwendung

    Sport, spezielle Prüfungen:
    Neben dem Trabrennsport, für den die Traber ursprünglich gezüchtet wurden, gibt es für die Töltenden Traber verschiedene Gangprüfungen, die auf speziellen Turnieren ausgeschrieben werden. Der Töltende Traber eignet sich besonders für die Teilnahme an Töltdistanzen sowie Sport- und Naturtöltklassen. Gerichtet wird nach dem eigenen beziehungsweise dem IGV-Reglement.
    Freizeit:
    Aufgrund seiner Nervenstärke, seines angenehmen Temperaments und seiner Ausdauer ist der Töltende Traber ein ideales Pferd für Gelände- und Freizeitreiter.

    Fotos: Ellen Vierhaus